Nachdem wir heute eine supergemütliche Sitzung mit unserem IT Senior im Biergarten Kreuzschänke abgehalten haben (und uns anschließend mit Guitar Hero und SingStar begückten ;), muss ich doch noch was loswerden....
Wenn ich mit anderen über Bewertungen von "Web 2.0" Geschäftsmodellen spreche, dann landet man meist bei Werbung. Irgendwie hat sich bei Investoren, Werbevermarktern wie auch Gründern das Rennen um Nutzer eingestellt... Mit der Schaufel werden sie in die Communities hereingekarrt - vermehret euch viral!
Zur Bewertung zieht heute jeder die Nutzerzahl bzw. -entwicklung heran; schließlich sind Seitenaufrufe / Page-Impressions das Non-Plus-Ultra in der Web-Werbe-Branche. Resultat: alle Neugründungen senken ihre Interaktionsbarrieren auf den Plattformen. Registrierungsformulare werden reduziert und klammheimlich in die Anwendungen hineinverschleppt, man gruschelt und bewertet überall Alles und Jeden und wer heute unter 100 Freunde in den Sozialen Netzwerken aufzuweisen hat, gehört nicht zum Web 2.0 Establishment. Nebeneffekt: vor lauter Traffic kompensieren die Ausgaben die Einnahmen :)
Selbstversuch: Ich habe mich vorgestern (schnell auf die Uhr schaue, ja!) bei einer regionalen Community angemeldet. Gleich mal ein Photoshop-Bildchen von mir hochgeladen und die Top 10 an Jungs und Mädels des Community-internen darwinschen Foto-Bewertungssystems als Freunde eingeladen. Jetzt habe ich schon sechs "Freunde" - kennen tu ich keinen ;)
Womit wir beim Nächsten wären: Die Nutzer verramschen heute ihr wertvollstes Web 2.0 Gut, ihre Daten. Aus Angst vor Stalking nenne ich mich ~*Cool Joe*~ und weil Windsurfen und Klettern ultrasexy sind, habe ich gleich zwei neue Hobbies für mich entdeckt. Virtuell natürlich...
Wo führt das hin, wenn wir bei all den gegründeten und zu gründenden Portalen da draußen nur eine temporäre "Investorenerwartung" erfüllen. Wir legen in dieser Virtualität so niedrige Interaktionsschwellen an, wie wir sie in der Realität niemals persönlich zulassen würden.
Der Trend: ein global verwässertes Web 2.0 Geschäftsmodell, weil Quantität statt Validität / Qualität zählt ?? (von Fake-Accounts und beliebigen OpenID-Konten ganz zu Schweigen...).
Ich dachte eigentlich einmal es geht in Richtung Verschmelzung von sozialen Netzwerken und realem Leben...
Just my two cents.
Das freitimer Gründungsblog zeigt den Werdegang des Regensburger Startups.
Freitag, 9. Mai 2008
Web 2.0 Paradigmen
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